Inner Wheel Club spendet für Herrnsheimer Schloss

Spende von 700 Euro zur Unterstützung der Sanierung des Schlosses.

neu 2 dscf3853
Foto: Foto/ Text: Inner Wheel Club
Im Rahmen einer Baustellenführung durch Schlossverwalterin Stephanie Andres-Hummel (hinten
2.v.r.) überreichte Sabine Deichelmann (vorne 2.v.r.) seitens der Frauen des Inner Wheel Club Worms
eine Spende von 700 Euro zur Unterstützung der Sanierung des Schlosses.

„Sie haben den schönsten Arbeitsplatz, den man in ganz Worms haben kann. Ich beneide Sie“,
begrüßte Inner Wheel Präsidentin Sabine Deichelmann die Historikerin und Schlossverwalterin des
Herrnsheimer Schlosses, Stephanie Andres-Hummel. Bei einer Baustellenführung informierten sich
die Frauen des Inner Wheel Clubs über den Stand der Sanierungsarbeiten. Als „Gastgeschenk“
überreichten sie an die Vorsitzende des Fördervereins Schloss und Park Herrnsheim, Angelika Kissel,
einen Scheck über 700 Euro, dankbar zurückschauend auf die erfolgreichen Benefizveranstaltungen
„Literatur im Schloss“, die der Club gemeinsam mit Schauspieler Karl-Heinz Deichelmann dort
veranstalten durfte. „Ein bescheidenes Zeichen der Wertschätzung, die wir dem Schloss
entgegenbringen und Ihrer Arbeit“, bekräftigte Sabine Deichelmann. Seit drei Jahren nun ist das
Schloss nicht mehr nutzbar. Doch wenn auch außen noch nicht viel von Sanierungsarbeiten zu sehen
ist, hat sich innen einiges getan, zeigte Andres Hummel den Inner Wheel Frauen auf. Der Rückbau
der baulichen Veränderungen aus den 60er und 70er-Jahren brachte so einige Schätze zutage, wie
beispielsweise wertvolle Tapeten, Stuckreste oder wunderschöne alte Fußböden.
Um so viel wie möglich von den Schätzen zu erhalten, sei ein erheblicher Zeitaufwand bislang in die
Bauforschung geflossen, um die Baugeschichte zu rekonstruieren und die Zusammensetzung der
Bausubstanz zu erkunden. Wie dies geschieht, konnte die Gruppe an zahlreichen sensiblen
Bohrungen und vorsichtigem Abtragen von Putz- und Tapetenschichten nachvollziehen.
Ziel sei es, die Baufehler der jüngeren Vergangenheit möglichst auszumerzen und die bauliche
Entwicklung des Schlosses über die Epochen hinweg wieder zugänglich zu machen. „Die Familien, die
hier lebten, sollen die Geschichte des Gebäudes erzählen“, stellte es Stephanie Andres-Hummel
anschaulich dar. Eine Geschichte, die sich aus einer 1460 erbauten ursprünglichen Wasserburg
entwickelte. Sie wurde ab 1711 zu einem barocken Schloss ausgebaut, das 1792 schwer beschädigt
wurde. Das heutige klassizistische Schloss, geht auf die Herren von Dalberg zurück, die es im 19.
Jahrhundert an die Familie von Heyl veräußerten. Seit Ende der 50er-Jahre gehört es der Stadt
Worms.
Damit ist die Stadt im Besitz eines besonderen Kleinodes, da das klassizistische Schloss mit seinem
umgebenden Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens einmalig in Europa ist, erfuhren die
Inner Wheel Frauen. Das ist vielen Wormserinnen und Wormsern gar nicht bewusst. Deshalb möchte
die Stadt mit der sensiblen Sanierung des Hauses die Bedeutung des Schlosses auch wieder mehr
herausheben. insbesondere durch dessen zukünftige Nutzung. Genau da liegen die großen
Herausforderungen der Sanierung: einerseits so wenig wie möglich die alte Substanz anzugreifen
bzw. sie wieder hervorzuholen, andererseits das Schloss für eine zeitgemäße Nutzung auszustatten.
Bei einem geschätzten finanziellen Gesamtbedarf von rund 30 Millionen Euro für die Sanierung
stünden derzeit tatsächlich 6,4 Millionen zur Verfügung, was gerade für das Erdgeschoss reiche,
informierte Stephanie Andres-Hummel die Inner Wheel Frauen. „Da kommt auch am schönsten
Arbeitsplatz in Worms Frust auf, wenn es nie genug Geld gibt für notwendige
Renovierungsmaßnahmen und es immer eine Entscheidung zwischen „Not und Elend“ ist, was
instandgesetzt wird“, bedauerte die Schlossverwalterin. „Vielleicht geben wir mit unserer Spende ein
gutes Beispiel und animieren die Wormserinnen und Wormser zu mehr“, warb Sabine Deichelmann,
„damit die „gute Stube“ von Worms bald wieder nutzbar wird“ und bedankte sich ganz herzlich bei
Stephanie Andres-Hummel für die sehr interessante Baustellenführung.