„Wir verändern Lebensläufe“

Inner Wheel Club spendet 3.000 Euro an Jugendkunstakademie

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Mit großer Freude nahm die Leiterin der Wormser Jugendkunstakademie, Monika Rettig, die Spende des Inder Wheel Clubs Worms entgegen. Foto: IWC Worms

Einen Scheck über 3.000 Euro durfte dieser Tage die Leiterin der Wormser Jugendkunstakademie, Monika Rettig, von Inner Wheel-Präsidentin Claudia Müller entgegennehmen. Der Betrag ist ein Teil des Erlöses aus der traditionellen Weihnachtsaktion des Clubs, „Lichterbaum der Hoffnung“. Das Kartenmotiv der letzten Lichterbaum-Aktion, ein Engel, hatte Horst Rettig zur Verfügung gestellt, Ehemann von Monika Rettig und freischaffender Künstler, womit sich wunderbar der Kreis zur Jugendkunstakademie schließt.

Im Kreise einiger Clubfreundinnen und zwei Stipendiaten der Jugendkunstakademie, bekräftigte Claudia Müller: „ Es ist uns ein großes Anliegen, Kinder – insbesondere sozial benachteiligte – so zu fördern, dass sie starke Mitglieder unserer Gesellschaft werden.“ Dabei sei gerade die Kunst und künstlerisches Schaffen für sehr sensible junge Menschen ein Weg sich auszudrücken und zu öffnen, führte sie weiter aus. 

Intensive Betreuung

Die Jugendkunstakademie fördert nicht nur künstlerisch besonders talentierte Jugendliche, was die Grundlagen und Techniken künstlerischen Schaffens angeht. Die Dozenten leiten ihr Klientel auch an, sich aktiv mit ihrem erworbenen Wissen und ihrer Kunst auseinanderzusetzen und gemeinsam zu diskutieren. Mit dieser intensiven Betreuung kann der Weg zu einem künstlerischen Beruf geebnet werden, wie beispielsweise bei Dariia. Sie flüchtete vor zwei Jahren aus der Ukraine, wo sie an einem Kunstkolleg studierte, mit Abschluss „Grafik-Design“. Durch Gespräche in der Schule hinsichtlich ihrer künstlerischen Begabung, wurde sie auf die Jugendkunstakademie aufmerksam gemacht. Bestärkt durch die Begabtenförderung dort von Horst Rettig, absolvierte Dariia bei der Firma Quehl ein Praktikum, wo sie mittlerweile eine Ausbildung zur Mediengestalterin absolviert.

Stärken und Neigungen

Manchmal kristallisieren sich in der intensiven Diskussion und Auseinandersetzung mit den Jugendlichen auch andere Stärken und Neigungen heraus, die nicht auf die künstlerische Richtung hinauslaufen, wie bei dem jungen Afghanen Sajiad. Er kam 2015 nach Deutschland und hatte nur vier Jahre die Schule in Afghanistan besucht. Nach einem einjährigen Deutschkurs absolvierte er die berufsvorbereitende Schule in Worms und schaffte dort auch seinen Schulabschluss. In vielen Gesprächen mit Horst Rettig bildete sich heraus, dass er sich für die Mechanik von Fahrrädern interessiert und fand letztlich einen Ausbildungsplatz bei der Firma Cecil. Mittlerweile hat er seine Ausbildung als Zweiradmechatroniker abgeschlossen und weist mit Stolz und Dankbarkeit auch einen deutschen Pass vor.

Spenden zahlen sich aus

Erinnert werden darf an dieser Stelle an eine weitere Erfolgsgeschichte: Elijah aus Syrien. Nachdem er lange Zeit bei Horst Rettig im Atelier gearbeitet hatte, nahm er an der Universität der Künste in Berlin ein Studium auf und arbeitet jetzt als Junior Designer in einem großen Unternehmen. „Bei uns finden sich Kinder aus allen Schichten der Gesellschaft ein, finden zusammen durch die Kunst, üben soziales Verhalten, erwerben Selbstvertrauen und entwickeln sich weiter“, wirbt Monika Rettig stolz für die Jugendkunstakademie: „Wir schaffen es, Lebensläufe positiv zu verändern!“ Auf diese Unterstützung freuen sich auch zwei neue Schützlinge von Monika Rettig, eine junge Thailänderin und eine junge Frau aus Bangladesh, die ihrem Lebensweg eine neue Richtung geben wollen. „Deshalb zahlen sich die Spenden an die Jugendkunstakademie vielfach wieder für unsere Gesellschaft aus. Sie helfen, die Akademie am Leben zu erhalten, die seitens der Stadt Worms über Förderprogramme des Landes finanziert wird.“