Zur Sicherstellung des stark nachgefragten Angebots

Inner Wheel Club: Spende über 2.000 Euro aus Weihnachtsaktion an die Interventionsstelle gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen

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Von links: Melanie Schiedhelm (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Worms), Hiltrud Tillmann (Präsidentin Inner Wheel Club Worms) Beate Siebecker (Sozialarbeiterin bei der Interventionsstelle) und Heidi Lammeyer (Inner Wheel Club).

Es ist eine erschreckende Erkenntnis: Jede vierte Frau wird in ihrem Leben mindestens einmal Opfer von häuslicher Gewalt. Täglich versucht ein Mann in Deutschland, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten, jeden dritten Tag findet ein solches Verbrechen tatsächlich statt. Die Corona-Pandemie hat die Situation für Betroffene noch verschlimmert.

Hilfe bietet betroffenen Frauen in dieser Situation die „Interventionsstelle gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen und Stalking“ (IST) an. Sie arbeitet eng mit der Polizei zusammen und nimmt direkt mit den betroffenen Frauen Kontakt auf, wenn sie einverstanden sind, dass die Polizei ihre Daten an die IST weiterleitet. Die Mitarbeiterin der IST kümmert sich dann pro-aktiv und zeitnah um die gefährdeten Frauen.

Die Unterstützungsangebote für betroffenen Frauen reichen von telefonischen und persönlichen Beratungsgesprächen zur Klärung der Gewaltsituation und psychosozialen Kriseninterventionen sowie der Gefahreneinschätzung bis zu einem Sicherheitsplan. Auch bei Fragen der Existenzsicherung und im Umgang mit Behörden sowie bei Antragstellung vor Gericht unterstützt die IST die Frauen.

Hoher Beratungsbedarf
Die Interventionsstellen werden vom Ministerium für Familie, Frauen und Integration mit einem fixen Betrag finanziert. In Worms ist die IST beim Deutschen Roten Kreuz angesiedelt. Allerdings ist der Beratungsbedarf bzw. die Fallzahl so hoch, dass bei der Finanzierung des dafür notwendigen Personals eine Lücke klafft, die bislang dankenswerterweise durch Spenden ausgeglichen werden konnte, berichtet Beate Siebecker, die als Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin für die Wormser Interventionsstelle tätig ist.

Eine Spende des Inner Wheel Clubs Worms war auch Anlass des Treffens von Beate Siebecke und der Wormser Gleichstellungsbeauftragten Melanie Schiedhelm mit der derzeitigen Präsidentin des Inner Wheel Clubs Worms, Hiltrud Tillmann und Clubfreundin Heidi Lammeyer. Symbolisch übergaben die Inner Wheel Damen 2.000 Euro aus der Weihnachtsaktion des Clubs „Lichterbaum der Hoffnung“, um die segensreiche und notwendige Arbeit der Interventionsstelle zu unterstützen. Coronabedingt fand sich erst jetzt die Möglichkeit, die Spende publik zu machen – verbunden mit der Hoffnung auf weitere Spenden.

Dank für großzügige Spende
„Ich bedanke mich ganz herzlich für die großzügige Spende des Inner Wheel Clubs“, freut sich Beate Siebecker, und auch Melanie Schiedhelm von der Gleichstellungsstelle zeigt sich sehr angetan, dass die Arbeit der IST, mit der Expertise von Beate Siebecker, gewürdigt und unterstützt wird. Der Gewaltschutz in Deutschland sei regional sehr unterschiedlich aufgestellt und die Versorgung für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder nicht ausreichend gesichert. „Wir Gleichstellungsbeauftragten befinden uns im regelmäßigen Austausch mit den Fachstellen in Worms und sensibilisieren Politik und Gesellschaft für dieses Thema. Gewaltschutz bedarf aber einer strategischen Gleichstellungspolitik auf allen Ebenen. Für Worms bedeutet dies auch für die Zukunft weitere Anstrengungen zu unternehmen, um sich mit großem Einsatz für die Umsetzung der Istanbul-Konvention auf kommunaler Ebene stark zu machen“, fordert Schiedhelm.

Hiltrud Tillmann bestätigt ihrerseits, dass es für die Inner Wheelerinnen eine Herzensangelegenheit sei, den durch häusliche Gewalt in Not geratenen Frauen zu helfen und besonders auch den mitbetroffenen Kindern. „Sie sind oftmals ebenso psychischer und körperlicher Gewalt ausgesetzt und damit sozialen und psychischen Entwicklungsbeeinträchtigungen. Die IST leistet hier hervorragende Arbeit, die von großem Idealismus geprägt ist“, lobt Tillmann.

Gespendet werden für die Arbeit mit Frauen und Kindern kann an folgendes Konto:
IBAN: DE 72 5535 0010 0000 2406 56
BIC: MALADE 51 WOR

Bericht: Heidi Lammeyer